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Impulsgedanken zum Fronleichnamsfest

Impulsgedanken zum Fronleichnamsfest 2020 – Lesejahr A –

von Diakon Manuel Sattelberger

„Der Himmel geht über allen auf. Der Himmel geht über allen auf, auf alle über, über allen auf. Der Himmel geht über allen auf, auf alle über, über allen auf.“ – dieses Lied, ein Kanon, wir haben es meiner Seminar-Zeit oft gesungen, fällt mir immer rund um den Fronleichnamsfesttag ein. Wir in der Pfarre St. Valentin, mussten nach Fronleichnam im Vorjahr mit Schrecken feststellen, mit unserem Trage-Himmel, auch „Baldachin“ genannt, stimmt etwas nicht. Er löst sich auf! Eine genauere Analyse der Benediktinerinnen von Steinerkirchen an der Traun ergab, dieser Tragehimmel ist wunderschön und einzigartig, aber er ist unrettbar zerstört! Klitzekleinen „Viecherln“ wurde er zu einem Festtagschmaus! Für uns stellte sich die Frage: Kaufen wir einen neuen „Himmel“? Wenn ja, wo? Von der Stange in einem Kirchendiscounter oder lassen wir einen neuen in einer Paramenten-Werkstätte anfertigen? Gibt es irgendwo einen Baldachin der nicht mehr verwendet wird, den wir ankaufen könnten? Soll er ein traditionelles Erscheinungsbild haben, dem Vorgänger ähnlich, oder lassen wir etwas Modernes kreieren? Braucht „unsere Zeit“ überhaupt noch solche Zeichen der barocken Frömmigkeit? Fragen über Fragen! Auch die Finanzierung ist eine Sache für sich. Was tun? Um es kurz zu machen: Wir haben einen neuen Himmel gekauft. Preis-Leistung stimmt! Mit diesen Gedanken zum „Himmel-Kauf“ möchte ich uns anregen, darüber nachzudenken, um was es, genauer um WEN es im Fronleichnamsfest geht. Äußerlichkeiten, die schön sind, keine Frage, können uns zum Wesentlichen hinführen, aber auch davon ablenken! Es braucht keinen „Prozessionshimmel“, keine Fahnen und anderen „Klimbim“. Die Mitte des Festes, das geistliche Lebensmittel, die spirituelle Lebensmitte von uns Christen, „finden“ wir hinter Glas, in einem kunstvoll gestalteten „Herzeige-Gerät“, Monstranz genannt. Um IHN, um Jesus im eucharistischen Brot, dreht sich das ganze Fest und alles Beiwerk! Ich glaube sogar, dass es uns guttun könnte, dass „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ heuer, „Corona sei Dank“, anders zu feiern! Wir machen heuer keine Prozession, dafür werden wir, wenn es das Wetter erlaubt, unter freiem Himmel im Pfarrhofgarten die „Feldmesse“ feiern! Unser neuer Baldachin-Himmel wird dieses Jahr über unserem Feld-Altar stehen, als Hinweis-Zeichen, UM WEN es geht! Um das „Brot vom Himmel“ unter freiem Himmel, unter einem neuen Himmel! Angelus Silesius, ein Universalgelehrter wurde berühmt für seinen kurzen Satz: „Der Himmel ist in dir!“. Darüber gilt es nachzudenken, wenn wir heuer ANDERS Fronleichnam feiern! Hl. Juliana von Lüttich, bitte für uns!

Für Erwachsene: Kennen Sie die Hl. Juliana von Lüttich? „Googeln“ sie diese Dame einmal und sie werden erkennen, warum es ohne diese Frau Fronleichnam nicht geben würde! Beten wir wieder bewusster beim Vater unser die Worte „unser tägliches Brot gib uns heute“. Beim Mittagstisch wäre ein Tischgespräch über die Bedeutung der Eucharistie schön. Was „gibt“ mir die Hl. Kommunion? Welche Erinnerungen habe ich an meine Erst-Kommunion, die Vorbereitung darauf?

Für unsere Kinder: Zu Fronleichnam erinnern wir uns an das letzte Abendmahl von Jesus mit seinen Jüngern. Schlag deine Kinderbibel auf, lies nach! Wenn du gerne zeichnest, könntest du das letzte Abendmahl, Jesus und seine 12 Apostel malen. Oder gestalte deine „Fantasie-Monstranz“. Sei kreativ!