Monat: April 2021

„Weißer Sonntag“

Gedanken zum 2. Sonntag der Osterzeit
Der Sonntag nach dem Ostersonntag hat mehrere „Bezeichnungen“, seit Alters her nennen wir ihn den „Weißen Sonntag“, im Andenken an die weißen Gewänder der Neugetauften. Seit dem Jubiläumsjahr 2000, betiteln wir diesen 2. Sonntag der Osterzeit, auf Wunsch des Hl. Papstes Johannes Paul II., als Sonntag der „göttlichen Barmherzigkeit“.
Im Evangelium (Joh 20,19-31) hören wir von einem meiner „Lieblings-Menschen“ im Neuen Testament, vom Heiligen Apostel Thomas. Er der oft als „der Ungläubige“ oder als „der Zweifler“ bezeichnete, ist mir äußerst sympathisch! Denn er spricht oft aus, was sich die anderen Jünger samt Anhang nicht sagen oder fragen getraut haben. Er hinterfragt, er stellt manches in Frage! Er will (Jesus, den Auferstanden) berühren und spüren, will be-greifen, im wahrsten Sinn des Wortes: „Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht!“.
Er kann den Auferstehungserzählungen der anderen Apostel nicht glauben, er will, nein, er muss IHN selbst begreifen, wahrnehmen und zutiefst spüren.
Wir können den Glauben nicht „machen“, Eltern, Großeltern, Religionslehrer Seelsorger können ihre Kinder begleiten, anleiten, ihnen Vorbild sein, aber den GLAUBEN zu LEBEN ist die Aufgabe eines jeden Einzelnen von uns! Das war bei Thomas so und wird auch immer so bleiben!
Berührte berühren! – davon bin ich zutiefst überzeugt. Thomas durfte diese Erfahrung machen, er konnte berühren, mehr noch er durfte „be-greifen“ wer dieser Jesus ist: Gottes Barmherzigkeit in Person!
Bleiben wir (mit Thomas) auf der Suche nach Gott, suchen wir nach „Begegnungsorten“ im umfassenden Sinn. Gott berührt uns auf vielfältige Weise, wenn wir sensibel und offen für IHN bleiben! Dann wird auch unser Leben barmherziger werden, weil unser Herz um Gottes Liebe zu uns weiß!
Diakon Manuel Sattelberger
Foto: Statue des Auferstandenen, Privatbesitz, Hanspeter Lechner

Karsamstag – Osternacht
Ostersonntag – musikalisch gestaltet vom Chor der Pfarre
Fotos Hanspeter Lechner

Gründonnerstag Abendmahlmesse
Karfreitag – musikalisch begleitet mit einem Ensemble des Chores Ad Libitum!
Fotos Hanspeter Lechner
Livestream Impressionen

Videos finden sie auf unserem YouTube Kanal Pfarrverband Enns-Donau-Winkel
Gründonnertstag Abendmahlandacht Pfarrkirche St. Pantaleon
Karsamstag Osternacht Pfarrkirche Langenhart
Gedanken zum Ostermontag

Gedanken zum Emmaus Evangelium
Emmaus, von dem Lukas berichtet, dieses Emmaus ist eigentlich überall.
Emmaus, das ist nicht so sehr ein Ort, sondern vielmehr ein Geschehen, und geschehen lassen.
Der Weg nach Emmaus – das ist unser Leben. Unterwegs–Sein mit allen Sorgen und Fragen, mit allem Suchen und Finden.
Emmaus, ist überall dort, wo Menschen spüren, dass ihnen das Herz brennt vor Begeisterung oder weil ihnen etwas klar geworden ist.
Emmaus ist dort, wo Menschen wieder erfassen, dass Gott schon lange bei ihnen ist.
Emmaus ist dort, wo einem ein Stein vom Herzen fällt.
Emmaus ist dort, wo Menschen glauben, dass Jesus Christus lebt und dass er für uns lebt. Dort, wo einem die Augen aufgehen, wo man plötzlich keine Angst mehr hat, wo man aufhört zu weinen und wieder Hoffnung schöpft.
Das Emmaus der Bibel, ist im Menschen, es ist überall.
Und so geht jeder Mensch seinen Weg nach Emmaus- Es ist der Weg aus den Fragen in die Antwort. Aus der Sehnsucht in die Erfüllung.
Wenn wir Ostern feiern, dann feiern wir unsere Erlösung, unsere Befreiung.
Ostern ist Ermutigung, dass wir uns ins Leben stürzen.
Die Osterbotschaft möchte uns nicht frommer machen, sondern froh; nicht nur erlöst, sondern gelöst, nicht nur befreit, sondern frei.
Ein gutes Unterwegs-Sein wünsche ich uns allen, ein unterwegs sein,
bei dem uns die Augen aufgehen, und das Herz vor Begeisterung wieder zu brennen beginnt, weil Gott mit uns geht, darum lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt.
Monika Gundendorfer
Gedanken zum Ostersonntag

Ostersonntag: 4. 4. 2021
In einigen französischen Dörfern hat sich ein interessanter Brauch erhalten: Wenn am Ostersonntag in der Frühe zum ersten Mal die Kirchenglocken läuten, laufen Kinder und Erwachsene zum Dorfbrunnen und waschen sich die Augen mit dem kühlen und klaren Brunnenwasser.
Ist das nicht die beste Osterpredigt?
Ostern schenkt einen neuen Blick, neue Augen.
Oster-Augen wünsche mir und ihnen an diesem Osterfest, wo unsere Augen getrübt sind von der Pandemie und vom Lockdown.
Ich wünsche uns Osteraugen, die entdecken, dass in Jesus Christus das Leben endgültig zum Durchbruch gekommen ist.
Ich wünsche uns Oster-Augen, die sich nicht vor der Not verschließen. Osteraugen, die die vielen Todessignale in unserer Umgebung wahr nehmen, die einen Blick haben dafür, wo das Leben zu kurz kommt oder ganz auf der Strecke bleibt, wo einer mundtot gemacht wird, wo einer unter die Räder kommt. Osteraugen, die erkennen, wo wir aufstehen müssen, einen Aufstand machen müssen gegen Eingefahrenes und Erstarrtes.
Ich wünsche uns Oster-Augen, die sich aber auch leichter zudrücken lassen, weil sie auch die eigenen Fehler sehen und so über die Schwächen der anderen gelassen und großzügig hinwegsehen können.
Ich wünsche uns Oster-Augen, die weiter sehen. Die nicht auf das Vordergründige fixiert bleiben, sondern hinter die Fassade schauen und im anderen das Gute sehen.
Da gingen ihnen die Augen auf, heißt es von den Emmausjüngern. Solche Oster-Augen, die uns neu aufgehen und uns das Geheimnis von Ostern neu entdecken und erspüren lassen, das wünsche ich mir und uns an diesem ungewöhnlichen Osterfest 2021.
Der verstorbene Bischof von Aachen, Klaus Hemmerle hat das in wunderbare Worte gefasst.
Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Tod bis zum Leben sehen,
in der Schuld bis zur Vergebung,
in der Trennung bis zur Einheit,
in den Wunden bis zur Heilung.
Ich wünsche uns Osteraugen,
die im Menschen bis zu Gott,
in Gott bis zum Menschen,
im ICH bis zum DU
zu sehen vermögen.
Und dazu wünsche ich uns
alle österliche Kraft und Frieden,
Licht, Hoffnung und Glauben,
dass das Leben stärker ist als der Tod.
(Klaus Hemmerle)
Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen
Ihr Pfarrer i.R. JohannZarl