Mani's Blog

Was tut die Kirche in diesen Tagen?

Liebe Blog-Freunde! Selbstverständlich verbringt man(uel) in diesen besonderen Tagen mehr Zeit als sonst in den sozialen Medien. Ob das (für mich) wirklich gut ist? Gestern habe ich einen Kommentar gelesen, der mich sehr nachdenklich gemacht hat: Was tut den die Kirche bitte in diesen Tagen?

„Die Kirche“? Wer ist damit gemeint? Die Hauptamtlichen? Die Bischöfe und alle anderen? Kirche – nach meinem Verständnis – sind wir ALLE – Du und ich! Soweit du dazugehören willst! Und wir alle tun in diesen Tagen VIEL, wenn wir uns an die Anordnungen unserer Bundesregierung halten. Es ist eine Ausnahmesituation! Aber „DIE KIRCHE“ engagiert sich wo sie nur kann, denkt an die vielen Hilfsdienste, hier leisten auch Christinnen und Christen ihren Teil. Sie tun es aus ihrem Glauben heraus, oder aufgrund der selbstverständlichen Nächstenliebe! Unser Land ist christlich tief geprägt, auch wenn das viele bestreiten, zusammenhelfen, zusammenhalten, den Schwächeren nicht übersehen, den Egoismus klein halten, all das ist zutiefst christlich – auch heute! Die CARITAS und die evangelische DIAKONIE, auch sie sind Kirche, leisten übergroßes in diesen Tagen, genauso wie alle „weltlichen“ Hilfswerke!

Was tut die Kirche? Diese Anfrage hat mich auch ganz persönlich getroffen! Offiziell bin ich dienstfrei gestellt. Und trotzdem bin ich in St. Valentin, bin nicht zu meinen Eltern nach Petzenkirchen gefahren, sondern bleibe hier – aus Solidarität zu ALLEN Menschen hier, nicht nur zu den Kirchgängern unserer Stadt. Ich soll laut Anordnung niemanden besuchen, wie gern würde ich es tun, glaubt mir! In ganz dringenden Fällen bringen wir die Heilige Kommunion, in Notsituationen sind wir 100% zur Stelle. Aber die Devise heißt derzeit: Abstand aus Nächstenliebe! Klingt schräg, ist es auch, aber es wird helfen! Ich telefoniere viel, schreibe Nachrichten an unsere Alten und Kranken, an die, über die ich mir Sorgen mache. Gott sei Dank – alle sind versorgt! Die Nachbarschaftshilfe funktioniert, die Stadtgemeinde und diverse Körperschaften leisten viel, die Familienstrukturen funktionieren in den allermeisten Fällen! Scheut euch nicht im Pfarrhof anzurufen, wenn ICH euch helfen kann! (Tel: 07435/52425)

Ich bete derzeit viel, mehr als sonst! „Das bringt doch nix!“, höre ich Spötter sagen. Ich weiß, dass es viel bringt, ich bete nicht nur für mich, ich bete für uns ALLE! Ich zähle niemanden auf, sonst vergesse ich eine wichtige Personen-Gruppe und die ist das beleidigt, weil sie übersehen wird! Unsere Kirchen sind offen, selbstverständlich für das EINZELGEBET! Auch darüber habe ich schon Feedback erhalten, ich solle doch in diesen Zeiten nicht in die Kirche einladen. Ich lade nicht mehr ausdrücklich dazu ein, aber wer das tiefe Bedürfnis hat, soll kommen! Die Türen stehen offen! Unsere Herzen auch!

Was tut die Kirche in diesen Tagen? Ich glaube VIEL! Vor allem schauen wir darauf, dass Glaube, Hoffnung und Liebe die Oberhand behalten! Beten wir um Geduld und um Zuversicht! Mein Tipp: Schau dich heute einmal im Spiegel an und sag: „Auch ich bin ein lebendiger Baustein von Kirche! Auch auf mich kommt es an! Gott segne uns! Amen.“

Foto: ERF- Christliche Medien – Danke!