Mani's Blog

Sonntagszeilen zum 2. Adventsonntag

Unser menschliches Leben ist (wie) ein Weg! Kirche ist Volk Gottes unterwegs! Immer wenn wir uns auf den Weg in die Kirche machen, im wahrsten Sinn des Wortes, verlassen wir unser Daheim, verlassen wir unsere Wohnungen und Häuser um hier im Gotteshaus, Gott einen Weg in unser Herz anzubieten! Ganz konkret, ganz real! Denn: Die Heilige Messe mitfeiern heißt, JESUS LIVE erleben! Hier redet nicht irgendwer, klar jetzt rede, versuche ich die Bibeltexte auszulegen, aber in der Lesung, im Evangelium hat Gott uns angesprochen, hat ER der Höchste UNS ganz persönlich angeredet! Ja, dass ist SEIN Weg, Gott möchte bei uns an-kommen in seinem Wort und in seinem Sakrament. Gott will keine „Fernbeziehung“, nein im Gegenteil, ER will uns unsagbar, unbeschreibbar nahekommen! Advent, dieses lateinische Wort, dass wir so selbstverständlich in den Mund nehmen, bedeutet ja „Ankunft“!

            Die heute gehörte Lesung aus dem Buch des großen Propheten Jesaja und das Evangelium nach Markus sprechen dieselbe „Sprache“, beide Bibeltexte wollen uns daran erinnern, dass wir „Menschlein“ Gott nicht egal, mostviertlerisch „wurscht“ sind, nein im Gegenteil. Wir sind sein Herzensanliegen im Alten, wie im Neuen Testament! Jesaja verkündet um die 700 Jahre vor Christi Geburt einen tröstenden Gott! Ist das nicht gewaltig, wie viele „gute Christen“ glauben im Alten Testament ginge es nur um Drohbotschaft, Mord und Totschlag? Hier ist der Beweis, dass es auch andere Stellen gibt! Liebe Schwestern und Brüder, dieser Tröster den uns der Prophet Jesaja ankündigt, hat in der Person Jesu, Hände, Füße, ein Gesicht und ein menschliches Herz bekommen! Gott will Kontakt zu uns! Gott will in unserem Leben keine „Nebenrolle“ spielen! Gott will keine Wochenendbeziehung zu dir und zu mir! Gott will und ganz, mit Haut und Haaren, mit Seele und Herz – ich hoffe ihr versteht mich an dieser Stelle richtig?/!

            Bereitet dem Herrn einen Weg! – dieser Auftrag gilt für uns Christen! Wir sollen „Wegemacher“ sein für Gott, für Jesus, damit er mit seinem „Trost-Programm“ bei uns ankommen kann. Wir sind berufen durch Taufe und Heilige Firmung den Weg in unser Innerstes immer wieder frei zu machen, den Belag zu erneuern, damit es Jesus überhaupt gelingen kann, in mich zu kommen! Jesus braucht auch unsere Mithilfe! Wir Christen glauben an einen Gott, der nicht vergewaltigt, uns seinen Willen mit allen Mitteln aufzwingt, das größte Gut unseres Gottes ist unsere menschliche Freiheit! Aus innerer Freiheit und aus Überzeugung, dürfen wir Gott, dürfen wir Jesus einen Weg in unser Innerstes bereiten! Wir brauchen IHN doch alle dringender denn je! Denkt an die Momente in eurem Leben, wo es ohne in nicht gegangen wäre, wo du ohne ihn auf deinem Lebensweg nicht weitergekommen wärst!

            Wer das erfahren hat und ich zähle mich hier dazu, dem ist es auch ein Herzensanliegen, dass Andere, ähnliche Erfahrungen machen können! Vergessen wir nie, dass auch wir für Andere ein „Wegemacher“ für die Liebe Jesu sein können! Seien wir auch vorsichtig, damit unser Tun anderen Menschen nicht den Weg verschließt! Ich möchte meine Gedanken in einem Bild festigen: Wenn du in der Wüste unterwegs bist, unendlichen Durst hast und eine Quelle findest, wirst du dann nicht auch die anderen darüber informieren? Liebe Schwestern und Brüder! „Der Mensch ist der Weg der Kirche!“, so pointiert hat es im Jahr 1979 der junge Papst Johannes Paul II. formuliert! Helfen wir zusammen, damit VIELE diesen Weg finden, ihr ZIEL finden IN Gott!