Mani's Blog

Ölbergandacht 2019 – Texte

Chor: Bleibet hier und wachet mit mir (GL 286)

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

Jesus ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. Als er dort war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet!«. Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: »Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen«. Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft. Und er betete in seiner Angst noch inständiger, und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. Da sagte er zu ihnen: »Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet«.

Gedanken:

Liebe Schwestern und Brüder! Jetzt, nach der Feier des letzten Abendmahls machen wir uns auf um Jesus in den Garten Getsemani zu begleiten. Die Nacht bricht an, der Beginn von Jesu Leid und Tot. Ungeheure Ängste quälen ihn. Jesus wird allein gelassen von seinen Jüngern.  Sie schlafen und verschlafen seine Angst. Eine oft gemachte Erfahrung Jesu betet einsam und verlassen. Er wendet sich an seinen Vater. Mit ihm geht er in Gefangenschaft. Mit ihm bleibt er der frohen Botschaft treu. Wir wollen heute nicht schlafen, sondern Jesus auf seinem Weg begleiten. Wir wollen mit ihm nicht nur die Ängste teilen, sondern auch die Stärkung die er in der Gemeinschaft mit Gott erfährt.

Wir dürfen uns heute Abend fragen:

Worin besteht meine Angst?

Wo fühle ich mich bedroht?

Wann oder bei was fühle ich mich nicht wohl?

Wem mache ich Angst?

Wann habe ich Angst?

Warum habe ich Angst?

Fürbitten:

*Herr wir bitten dich für alle Menschen die Angst haben und erleben. (Wir bitten dich erhöre uns!)

*Für alle die sich nichts trauen, nichts zutrauen.

*Für alle, denen die Angst über den Kopf wächst, die durch die Angst wie gelähmt sind.

*Für alle, die Angst verbreiten, bewusst oder unbewusst.

Lied: Näher mein Gott zu dir (GL 502/1-2)

Rosenkranz: Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

Noch während Jesus zu seinen Jüngern redete, siehe, da kam eine Schar Männer; und der Judas hieß, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus? Zu den Hohepriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen. Darauf nahmen sie ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohepriesters. Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm. Sie schlugen ihn, verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet, sag uns: Wer hat dich geschlagen? Und noch viele andere Lästerungen stießen sie gegen ihn aus.

Gedanken:

Liebe Schwestern und Brüder! Auf unserem Altar steht die Statue des gegeißelten Jesus! Diese Statue steht normalerweise in unserer Filialkirche in Rems. Wir haben sie ganz bewusst heute Abend in unsere Stadtpfarrkirche geholt, um auf den gefesselten Schmerzensmann zu schauen. Wir schauen ihn an! Und er schaut uns an! Jesus an der Geißelsäule, ein furchtbarer Anblick eines leidenden Menschen? Wo waren seine Jünger geblieben? Aus Furcht und Angst haben sie ihn alle verlassen! Sie haben ihn allein gelassen!

Wir dürfen uns heute Abend fragen:

Wo wurde und werde ich alleingelassen?

Wo fühle ich mich allein?

Wo habe ich jemanden alleingelassen?

Wo habe ich Jesus schon einmal ganz bewusst in meinem Leben gespürt?

Wie zeige ich Jesus meine Nähe und Zuneigung?

Fürbitten:

*Lasst uns beten für alle die alleingelassen werden und einsam sind. (Wir bitten dich erhöre uns!)

*Für die Kranken, die Alten, die Kinder, die Behinderten, die Verfolgten, aber auch für uns selbst.

*Für alle Menschen, die Andere allein lassen und sich nicht um sie kümmern.

Lied: Näher mein Gott zu dir (GL 502/3-4)

Rosenkranz: Jesus, der für uns gegeißelt worden ist

Abschlussgebet:

Jesus Christus,
mein Herr und mein Gott!
Du stehst vor mir – zerschlagen und zerschunden,
gegeißelt und mit Dornen gekrönt.

Ohnmächtig erscheint der starke Gott,
verspottet der Heilige.
Rauer Gewalt stellst Du
Deine Liebe und Hingabe entgegen.

Wer Mitleid hat mit Dir, dem gegeißelten Heiland,
wer seine Sünden beim Anblick Deines Leidens bereut,
wird Deine Vergebung erfahren,
Deine Gnade und Liebe erleben.

Aber auch als Bittender bin ich zu Dir gekommen.
Du hast, o Herr, als Gott und Mensch
Schmerzen und Leiden im Übermaß erfahren
und aus Barmherzigkeit für uns erlitten.
Ich bitte Dich mit großem Vertrauen:
schau auf mich in meiner Not und nimm Dich meiner an.

Heiliger Gott!
Heiliger, starker Gott!
Heiliger, unsterblicher Gott,
erbarme Dich meiner!
Amen.

Segen:

So segne uns für Stunden dieser Nacht der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.