Mani's Blog

Manuel, was machst DU in diesen Tagen?

Diese Frage höre ich via Telefon in diesen Tagen oft? Ich versuche mich der neuen Situation anzupassen und möchte dabei „cool“ bleiben, denn Panik und Hysterie in mir machen es noch schlimmer. Obwohl man(uel) schon gut auf seine Gedanken aufpassen muss, denn diese neuen „Herausforderungen“ sind für uns alle neu und einschneidend! Ich versuche mit vielen Pfarrangehörigen, vor allem mit Einsamen und Kranken, via Telefon in Kontakt zu bleiben. Auch mein Blog im Internet ist eine „Verbindungsmöglichkeit“. Die Telefonrechnung wird steigen, aber es gibt größere Probleme. Derzeit mache ich viel „Telefon-Seelsorge“, schreibe auf Nachrichten, Emails, WhatsApps und SMS zurück, versuche den Menschen Mut zu machen, ihnen mit meinen Gedanken und Zeilen nahe zu bleiben. Ich hatte heute schon schöne, sehr gerührte Momente am Telefon. Wenn Menschen spüren, sie werden nicht über-sehen, wenn gleich es mir auch in den kommenden Wochen nicht gelingen wird ALLE (die es vielleicht erwarten) anzurufen! Aber da gibt es eine „Holschuld“ und eine „Bringschuld“, so sehe ich es. Selbstverständlich bete ich in diesen Tagen auch mehr, ich glaube auch, dass ich intensiver bete. Ich zünde mir eine Kerze an, schaue die Marienikone an und versuche meine Gedanken zu sammeln, sie zu sortieren, sie Gott hinzulegen. Ich höre mir bewusst ruhige Musik an, zum Beispiel „Lieder aus Taize“. Weiters räume ich mein Büro zusammen, miste aus, sortiere um, schmiede Ideen für neue seelsorgliche Initiativen nach der „Corona-Zeit“, bereite Vorträge für die Wortgottesleiter-Ausbildung in der Erzdiözese Salzburg vor. Dort darf ich ja als Referent tätig sein! Auch meine Radio-Maria-Sendungen bereite ich vor, soweit wie möglich. (Nächste Sendung: FR 27. März 2020 von 16:30-17:30 Uhr). Auch im Internet surfen gehört jetzt dazu, aber mit Maß und Ziel, denn man bekommt auch „Kopfweh“ von zu vielen Informationen! Im Fernsehen zappe ich, komme drauf, dass mich wenig interessiert. Ich versuche gute Bücher (wieder) zu lesen, sonst ist ohnehin viel zu wenig Zeit dafür. Kochen ist auch eine gute Beschäftigung, ich bin kein „Haubenkoch“, aber meine Ansprüche sind nicht hoch, Nudeln kann ich schon „al dente“ zubereiten und eine Buchstaben-Suppe ist sowieso für mich der Überhammer! Und wenn ich abnehme, so schadet es mir sicher nicht! Spazieren gehe ich noch nicht, aber das wird auch noch kommen. Und ich hätte es fast vergessen, Schüler-Betreuung (2 Tage) mache ich auch in der Volksschule für die Kinder die nicht Daheim sein können. Irgendwie werde ich immer mehr zu einem „Corona-Benediktiner-Mönch“: ORA et LABORA et LEGE! Bete und arbeite und lies!

Symbol-Foto: M. Sattelberger, 16.3.2020

ZEIT DER HILFSBEREITSCHAFT: Daheim helfen, Einkauf für ältere Menschen erledigen – Nachbarschaftshilfe, Gebet für andere! Miteinander zuhause arbeiten!

ZEIT DER FAMILIE: Spielen und Gespräch mit den Kindern, dem Partner, eine Chance neu zusammenzuwachsen, gute Gespräche wagen, Zeit ohne Fernsehen, Computer und Handy!

ZEIT DER SOZIALEN MEDIEN: Aufmerksame Telefongespräche, gute Sendungen im Fernsehen und Internet anschauen, sich weiterbilden, Fernsehgottesdienste mitfeiern, Predigten und Vorträge, Sendungen via „Radio-Maria-Radiothek“ nachhören!

ZEIT DES GEBETES: Daheim beten, einen Gebetsort einrichten, bei den Gebetszeiten wenn die Kirchenglocken läuten mitbeten (6 Uhr – 12 Uhr – 18 Uhr), stilles Gebet, Gebet für Kranke, Ärzte und Hilfskräfte aller Art. Gebetshilfen: Gotteslob (Psalmen, Kreuzweg-Andacht, diverse Andachten und Litaneien, Rosenkranz, Bibeltexte für jeden Tag.

ZEIT DER UMKEHR/HINKEHR: Was möchte ich an mir ändern? Was lerne ich in diesen Zeiten neu? Wie gehe ich mit Angst, Überforderung und Herausforderungen um? Nicht: Ändere dein Leben, lebe deine Änderungen!

ZEIT DER LANGSAMKEIT: Wir haben mehr Zeit für uns und andere! Hektik und das „Hamsterrad“ hören auf! Erledige etwas, was schon lange ansteht. Zeit für ein gutes Buch, für einen Spaziergang alleine, Zeit für einen Brief, eine Email, Zeit für …