Mani's Blog

Karwoche: Perspektive „Netzwerk“

„Lieber Manuel, das erste Mal, dass wir die Karwoche einläuten ohne den Palmsonntag in der Kirche zu feiern. Gott sei Dank haben wir viele schöne Erinnerungen in den letzten Jahren gesammelt. Nicht zu vergessen der Palm-Esel und die großen, echten Palmblätter unserer Ministranten. Die Suppe stellen ich Zuhause auf den Tisch, anstatt sie ins Pfarrheim zum Fastensuppen-Essen zu bringen. Wir werden uns bemühen die Kar- und Ostertage würdig zu begehen. Wir denken an die ganze Pfarrgemeinde und fühlen uns im Gebet miteinander verbunden!“ – diese Nachricht habe ich am Palmsonntag bekommen.

Ich muss ehrlich zugeben, als am Palmsonntag bei uns in St. Valentin die Kirchenglocken läuteten, ich Kardinal Schönborn im leeren Stephansdom via Fernsehübertragung gesehen habe, sind mir schon die Tränen gekommen! Ich habe gespürt, wie sehr diese Tage mein Leben als Christ und Mensch prägen. Sie heuer anders zu feiern, ist unsere derzeitige „Lebensaufgabe“! Berührend war zu sehen, wie schnell die vielen geweihten Palmzweige in der Stadtpfarrkirche weg waren, wie viele Kerzen in der Barbarakapelle brannten, wie sich die „Ostern-DAHOAM-feiern“-Folder dezimierten und mir so viele Familien per WhatsApp Fotos und sogar kurze Berichte über ihre Palmsonntagsfeier gesendet haben. Ein großes „DANKE!“ an alle! Man(uel) merkt, der Mensch braucht Bräuche! Er braucht Haltepunkte im Leben!

Ich freue mich über das Foto von Frau Renate Steffelbauer. Es zeigt unsere Barbarakapelle aus einer besonderen Perspektive! Ein geistliches „Netzwerk“ zu sein, welches stützt, funktioniert in diesen besonderen Tagen via Internet, PC und Handy! In diesen Tagen und Wochen scheint es für mich MEHR SEGEN als Fluch zu sein! Soziale Distanz lässt sich durch diese kleinen „Alleskönner“ besser aushalten! Trotz allem „geht“ es uns ja besser als so manchen anderen Ländern! Sie tun mir besonders leid!

Foto: Renate Steffelbauer, April 2020, Barbarakapelle – Opferlichtständer