Mani's Blog

6. Sonntag im Jahreskreis: Gott „bestärkt“

Diesen Sonntag erzählt uns der Evangelist Lukas (Lk 6,17.20-26) von Jesus dem Prediger und Redner. Dieser Abschnitt wird auch „Feldrede“ Jesu genannt. Jesus macht seinen Zuhörerinnen und Zuhörern (göttliche) Zusagen, die sie im innersten ihres Herzens glücklich-selig machen können/werden! Selig die Armen, die Hungernden, die Weinenden, die Verhassten und die Verfolgten! Ihr werdet das Reich Gottes erhalten, ihr werdet satt werden, ihr werdet lachen, ich werdet Liebe empfangen! Groß-artige Zusagen, die nur Gott schenken kann! Jesu stimmt aber auch Wehe-Rufe an und nimmt die Reichen, die Satten, die Lachenden, die Gelobten in die Pflicht! In welche Pflicht? Die Nächstenliebe und Gottesliebe nicht zu vergessen! Was möchte uns Jesus sagen: Menschen, Christen, ihr habt Mitverantwortung für eure Mitmenschen – aufgrund der Liebe Gottes, die uns in IHM so menschlich-erfahrbar entgegenkommt! Wer das kapiert hat kann nicht mehr sagen und denken: Was hat das, was sein Schicksal mit mir zu tun? VIEL, alles aus Liebe! Ja, es ist ein hoher Anspruch, aber nur so bleiben wir in den „Fußspuren“ Jesu!

Foto: M. Sattelberger, Israel-Reise 2010, Berg der Seligpreisungen

Selig,
die das Interesse des anderen
lieben wie ihr eigenes –
denn sie werden Frieden und Einheit stiften.

Selig,
die immer bereit sind,
den ersten Schritt zu tun
denn sie werden entdecken,
dass der andere viel offener ist,
als er es zeigen konnte.

Selig,
die nie sagen: Jetzt ist Schluß! –
denn sie werden den neuen Anfang finden.

Selig,
die erst hören und dann reden –
denn man wird ihnen zuhören

Selig,
die das Körnchen Wahrheit in jedem
Diskussionsbeitrag heraushören –
denn sie werden integrieren
und vermitteln können.

Selig,
die ihre Position nie ausnützen
denn sie werden geachtet werden.

Selig,
die nie beleidigt oder enttäuscht sind;
denn sie werden das Klima prägen.

Selig,
die unterliegen und verlieren können;
denn der Herr kann dann gewinnen.

+ Klaus Hemmerle, Bischof von Aachen