Mani's Blog

30. Sonntag im Jahreskreis: Gott „erhöht“

Der Evangelist Lukas nimmt uns heute mit in den Jerusalemer Tempel, in das Haus Gottes auf Erden. Dort ist Gott „da“! Der Tempel war das Gebetszentrum der Juden! Jesus erzählt uns heute eine Geschichte (Lk 18,9-14) über die Selbst-Gerechtigkeit der Menschen. Damit hält er uns einen Spiegel vor, dir und mir, uns allen! Er stellt uns zwei Männer vor, einen Pharisäer und einen Zöllner. Der Pharisäer, ein gläubiger und frommer Mann stellt sich in die „erste Reihe“ um zu beten. Dort ist seiner Meinung nach sein Platz. Er fühlt sich als Vor-Bild. Während der Zöllner, ein für viele Zeitgenossen damals öffentlicher Sünder, seinen Gebetplatz bewusst ganz hinten wählt. Vorne oder hinten sein! Es macht einen Unterschied! Wo ist mein Platz in der Kirche? Noch mehr, muss uns aber die Frage beschäftigen: Wie sieht es aus mit meinem Gebet? Ist mein Beten selbstgerecht, herabschauend und frömmelnd, oder zeigst du Gott dein wahres Wesen? Wie immer im Evangelium, stellt Jesus alles auf den Kopf, bei Jesus verschieben sich die Parameter total. Wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht! Wer hoch oben steht, lebt mit der Gefahr tief hinunter zu fallen. Wir lesen und spüren wieder, wie alltagsnah und menschennah das Evangelium Jesu ist! Ja, wie nah uns Gott im Gebet sein will! Wo bin ich, wo ist mein Platz, wie möchte ich (vor Gott und den Menschen) sein: oben oder unten, hinten oder vorne, selbstgerecht oder feinfühlig? Liebe Schwester, lieber Bruder, ich wünsche dir: Finde immer wieder deinen Platz in unserer Kirche, mehr noch deine Aufgabe in unserer Hoffnungsgemeinschaft! Das Gebet lässt uns spüren, WER wir vor Gott sind = SEINE GELIEBTEN KINDER!