Mani's Blog

29. Sonntag im Jahreskreis: Gott „richtet“

„Wer aufhört zu beten, für den wird Gott zu einem Niemand!“ (Kardinal Martini) Im Gebet bezeugen wir, dass wir an Gott glauben. „Das Gebet ist der Ernstfall des Glaubens!“ (Kardinal Kasper)

Mit diesen 2 Zitaten von berühmten Theologen-Kardinälen möchte ich mich dem Sonntagsevangelium (Lk 18,1-8) annähern. Lukas, der Evangelist, erzählt uns, wie Jesus seine Jünger zum Gebet „motivieren“ möchte. Jesus erzählt ihnen – und auch uns – Gleichnisse, er stellt Alltags-Vergleiche an. Das Gleichnis handelt von einem Richter und einer Witwe. (Dazu muss man wissen, zu biblischer Zeit war eine Witwe eine „rechtlose“ Frau, an den Rand der Gesellschaft gestellt. Sie genoss keinen Rechtsschutz!) Der besagten Witwe wurde Unrecht getan, darum meldet sie sich beim zuständigen Richter ihrer Stadt. Lange Zeit gibt er dieser (aufdringlichen) Frau kein Gehör! Er ignoriert sie! Aber die Witwe lässt nicht locker in ihrem Anliegen, immer wieder und immer wieder, wird sie beim Richter vorstellig. Mit Sicherheit ging sie ihm schon auf die Nerven, rein menschlich betrachtet. Aufgrund ihrer Zudringlichkeit „er-hörte“ sie dann doch der ungerechte Richter und half ihr, verschaffte ihr recht! Wieviel mehr, liebe Schwestern und Brüder, wird Gott, der der gerechte Richter aller Menschen ist, auf die Gebetsanliegen der betenden Menschen erhören? Gott hört uns – immer. Aber erhören tut er uns auf seine Weise! Ohne Glauben gibt es kein Gebet, es wäre ja auch total absurd zu Gott zu beten, wenn man nicht an IHN glaubt! Und so kehre zu den beiden Zitaten am Beginn meiner Gedanken zurück! Lasset uns beten! Gott, du bist im Gebet mein DU!