Mani's Blog

22. Sonntag im Jahreskreis: Gott „ver-setzt“

Wo ist mein Platz? – diese kurze Frage ist für mich die Quintessenz des Sonntagsevangeliums nach Lukas (Lk 14,1.7-14). Lukas erzählt uns, wie in einem Evangelium, sehr oft, dass Jesus zum Essen eingeladen war. Jesus war also ein „Gesellschaftsmensch“, aber auch einer, der sich gerne zum Gebet zurückzog. Beides erscheint mir wichtig zu sein. Der Evangelist Lukas hält gleich zu Beginn fest, dass man Jesus genau beobachtete. Aber auch Jesus schaute den Festgästen zu, wie sie sich die (Ehren-) Plätze aussuchten. Vorne zu sitzen, einen guten Platz zu haben, das ist in uns Menschen grundgelegt. Denken Sie nur an Busreisen, da ist entscheidend wer wo sitzt, bei wem, vorne, in der Mitte oder hinten. Da wird anderen ein Platz „freigehalten“. Jesus gibt uns den Tipp: Nimm dir nicht den ersten Platz ganz vorne, es könnte beschämend für dich sein, wenn du dann „versetzt“ wirst. Lassen Sie das Wort „versetzen“ in sich klingen! Nach vorne auf den Ehrenplatz gebeten zu werden ist besser, als dann versetzt zu werden. Eine kluge Haltung Jesu, nicht nur was Tischgesellschaften, Theater- oder Konzertplätze und Autobus-Plätze betrifft. Auch gibt er uns mit auf den Weg, Menschen Gutes angedeihen zu lassen, die es uns nicht zurückgeben, zurückzahlen können! Diese beiden Haltungen, so Jesus heute im Evangelium, werden (uns) bei der Auferstehung vergolten werden! Ich glaube wir alle wissen, was wir zu tun oder zu lassen haben!