Hast du Ostern schon kapiert?

Ich habe lange nicht kapiert, worum es zu Ostern geht! Als Kind war ehrlich gesagt, nur eines wichtig, das Oster-Nesterl und eigentlich noch wichtiger das Geschenk, dass der Osterhase -für mich- versteckt hat. Natürlich ist man mit uns, auch in die Kirche gegangen! Ich erinnere mich noch sehr lebendig, an das Heilige Grab, das lebensgroß in unserer Kirche extra aufgebaut wurde! Schon als Kind gruselte mir vor dem toten Jesus, der da so grau und bleich mit einem Seidentuch verhüllt in seinem Grab gelegen ist. An den Duft der Blumen beim Grab kann ich mich auch noch erinnern und das es in der Kirche eiskalt war. Nach einer gefühlten Ewigkeit, sind wir dann von der Kirche nach Hause spaziert und dann, und dann kam der große Moment: Der Osterhase was da! Hurra!

            Sehr lebendig, habe ich noch das kleine rote Tom-und-Cherry-Fahrrad mit Stützen in Erinnerung, dass ich unter einer Decke verhüllt hinter Opas Holzstoß gefunden habe! Das war für mich Ostern im wahrsten Sinn – als Kind!

            Und ich glaube, dass ich nicht alleine bin oder war, denn viele Zeitgenossen, feiern zwar Ostern in der Familie, es kommt auch der Osterhase, man genießt die Ferien, fährt vielleicht sogar auf Urlaub. Und dann war es das!

            Ist Ostern zu einem „Hasenfest“ verkommen? Ist Ostern ein Kinder-Beschenkungsfest? Keine Angst, ich bin für Geschenke, damit wir uns da nicht falsch verstehen! Aber, wie denkst du lieber Bruder, liebe Schwester über die Auferstehung Jesu? Hat die Auferstehung Jesu auch schon dein Leben „infiziert“? Hast du dich schon angesteckt mit dem „Virus des ewigen Lebens“?

            Liebe Schwestern und Brüder! Was ist die große Sehnsucht des Menschen? Leben! Der Mensch möchte LEBEN! Und doch wissen wir schon seit Adam und Eva, dass unser menschliches Leben (biologisch) auch an sein Ende kommt! Dass es neben der Geburtsurkunde auch den Totenschein gibt. Für jeden von uns, ohne Ausnahme! Auch das ist Ostern, liebe Schwestern und Brüder, nämlich sich seiner Endlichkeit wieder bewusster zu werden – sein Leben von dieser Tatsache aus gesehen neu zu ordnen! Eine Zielvorgabe zu haben …

            Oft tut mir das Osterfest sogar leid! Weihnachten, alle lieben Weihnachten: kleines Kind, Stille-Nacht-Stimmung und Kerzenschein. Ostern, da geht es um Tod, um Sterben – und um die Auferstehung wohlgemerkt!

            Ich kann nicht aufhören, es immer wieder zu betonen, dass der der erste Ostermorgen vor 2.000 Jahren, die Welt auf den Kopf gestellt hat, ja das diese Morgenstunden der „Urknall“ unseres Glaubens war und ist!

            Wäre Jesus nicht auferstanden, wir könnten uns heute hier alles sparen! Wenn er nicht auferstanden wäre, wäre es genauso gut irgendwo mit lieben Freunden und der Familie zu brunchen! Ja, es wären auch die wunderbaren musikalischen Werke nie geschrieben worden!

            Menschen sind für den Glauben an Jesus, für den Glauben an die Auferstehung als Märtyrer in den Tod gegangen, auch heute übrigens noch immer!

            Ostern ist kirchlich gesehen, das Fest der Feste! Weihnachten ist nicht unbedeutend, aber steht immer in der 2. Reihe! Denn die Auferstehung Jesu von den Toten, hat der Welt ein neues Ziel gegeben, nämlich das ewige Leben!

            Ich frage jeden einzelnen heute ganz besonders und ganz persönlich: Hast du die Botschaft der Auferstehung kapiert? Hast du schon verstanden, welche Hoffnung uns durch diesen Glauben gegeben ist? Gestaltest du dein Leben nach dieser Überzeugung, dass Tod nicht Ende, sondern Wende ist? Die Wende hinein in das ewige Leben bei Gott?

            Die Auferstehung Jesu hat die Welt verändert – bis zum heutigen Tag! Ob dieses Oster-Halleluja auch dein Leben durchwirkt und prägt liegt allein an dir und deiner Glaubenskraft! Wäre Jesus nicht auferstanden, unser Glaube wäre sinnlos! Danke lieber Gott, dass du uns mit der Auferstehung deines Sohnes das größte Ostergeschenk gemacht hast, dass wir uns überhaupt vorstellen können!