Der „grüne“ Jahreskreis hat uns wieder, der Weihnachtsfestkreis wurde mit dem Fest der Taufe Jesu geschlossen. Im Evangelium (Joh 2,1-11) hören wir vom ersten „Zeichen“ Jesu, wie es der Evangelist Johannes formuliert. Es wird Hochzeit gefeiert in Kana. Alle sind auf den Beinen bei diesem Mehrtagesfest zu biblischer Zeit! Wir kennen die Bibelstelle gut. Der Wein geht aus! Maria, die sorgsame „Hausfrau und Mutter“ bemerkt das Dilemma der Brautleute. Jesus ver-wandelt 6 Hundert Liter Wasser in Wein! Eine unheimlich große Menge, mehr noch, er veredelt den Inhalt, denn das Wasser hatte damals nicht die Reinheit wie heute, Wein war ein edel-reines Getränk! „Was Jesus euch sagt, das tut!“ – so die Anweisung der Gottesmutter an die wasserholenden Diener. Sie schuften, sie holen und füllen alles an, bis zum Rand, so schreibt Johannes. Er war Augenzeuge, denn Jesu Jünger waren auch zur Hochzeit eingeladen. Und wieder die große Frage: Was hat diese ‚Wasser-wird-Wein-Geschichte‘ mit uns zu tun? Viel!
Jesus möchte auch unser alltägliches Leben verwandeln und veredeln! Unsere Aufgabe ist die Krüge zu füllen, bis zum Rand! Alles zu tun was wir können, um dann auf das „Zeichen“ Gottes zu hoffen, Jesus zu bitten. Die Krüge haben verschiedene Namen: Liebe, Vergebung, Hilfe, Großzügigkeit, Glaube, Vertrauen, …
P.S.: Du darfst auch mehr als 8 Krüge anfüllen! Viel Segen dafür!

Wenn ich dir in die Augen schaue …
Maria, wenn ich dir in die Augen schaue, spüre ich: Du hast auf mich gewartet. Du kennst mich. Du bist ganz da für mich. Wenn ich dir in die Augen schaue, verstehe ich: Du weißt, was ich erlebt habe. Du fühlst und trägst mit mir. Du sagst dein Ja zu mir. Wenn ich dir in die Augen schaue, ahne ich: Du siehst, was mir fehlt. Du willst mich beschenken. Du stärkst mich, wo ich schwach bin. Du führst mich zu deinem Sohn, wo ich unversöhnt bin. So wird alles gut. Wenn ich dir in die Augen schaue, begreife ich: Du willst andere berühren durch mich. Du willst ihnen begegnen durch mich. Du sendest mich, um ihnen Blicke der Liebe zu schenken. Wenn ich dir in die Augen schaue, bitte ich dich: Lass deinen Blick auf mir ruhen. Lass deinen Blick weitergehen durch mich. Lass mich die Menschen anschauen wie du: mit Augen voll Klarheit und Wärme. Maria, schenk mir einen Augenblick. Deinen Augenblick.
Josef Treutlein