Taizé-Gebete

Plakat: M. Sattelberger, 2020
Taize-Gebet „on Tour“ in der Pfarrkirche Langenhart, 2020
Foto: Kirche-Bunt St. Pöltner Kirchenzeitung, Herbst 2019

Im französischen Südburgund liegt in der Nähe der Stadt Cluny (hier gab es im Mittelalter die größte Kathedrale der Welt) das kleine, aber weltbekannte Dorf Taizé. Im Jahre 1940 wurde hier die Communauté de Taizé, eine ökumenische Bruderschaft, von Frère Roger gegründet. Der Bruderschaft gehören heute über 100 Männer an, die aus allen Erdteilen und unterschiedlichen christlichen Konfessionen stammen. Die Communauté de Taizé nimmt keine Spenden oder Geschenke an, sondern erwirtschaftet ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit dem Erlös ihrer Arbeit. Einige Brüder leben in den ärmsten Regionen unseres Planeten und wirken dort als „Zeugen des Friedens“ an der Seite leidender Menschen.

Frère Roger engagiert sich seit langem für eine Annäherung der unterschiedlichen christlichen Kirchen. Papst Johannes-Paul II, zahlreiche Erzbischöfe, orthodoxe Metropoliten, katholische und lutherische Bischöfe sowie jüdische Rabbis waren schon bei der Bruderschaft zu Gast.

Seit den 50er Jahren reisen Jugendliche, aber auch erwachsene Menschen aus aller Welt nach Taizé, um dort für einige Tage oder eine Woche gemeinsam zu beten, zu arbeiten und Gemeinschaft zu erfahren. In den Sommermonaten gleicht der von mehreren tausend meist jungen Menschen bevölkerte „Hügel“ einer riesigen Zeltstadt. Trotz der hohen Besucherzahl läuft das Leben dank einer guten Organisation und der Bereitschaft aller, mit „anzufassen“, in geregelten Bahnen. Zudem finden die Stille Suchenden auf dem großen Gelände genügend Möglichkeiten zur inneren Einkehr und Meditation.

Das Besondere, das jeder erlebt, der einmal in Taizé war, den „Geist von Taizé“, kann man allerdings nicht beschreiben – man muss es selbst erlebt haben.

Taizelichter

Ein Jugendlicher schreibt:

Ferien in Taizé???

Ein Widerspruch in sich, schließlich besucht kaum jemand das Dörfchen im französischen Burgund, um dort Urlaub zu machen. Taizé kann nämlich ganz schön anstrengend sein. Und doch ist der Ort ein Besuchermagnet. Angezogen von der wachsenden Ausstrahlung der ökumenischen Gemeinschaft kommen Jahr für Jahr tausende von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, um hier Erfahrungen zu sammeln, wie sie sie offenbar nirgendwo sonst machen können.
Die beste Methode, das Phänomen Taizé zu verstehen, ist die: einfach einen typischen Tag hier mitleben und miterleben. Wie sieht so ein Tag am Ort des Geschehens aus? Morgens verläßt man seine Baracke, duscht – meistens unfreiwillig eiskalt – und geht zum Morgengebet um viertel nach acht.
Eine erste Überraschung für den Neuankömmling ist die Kirche selbst, die gar nicht wie eine Kirche aussieht. Von außen glaubt man, vor einer Fabrik oder der Attrappe eines Wildwest-Saloons zu stehen, je nachdem von welcher Seite man hinschaut.
Wer die Fassade verdaut und den Raum betreten hat, fühlt sein Bild von Kirche erneut erschüttert, denn es ist nichts zu sehen, was eben in eine normale Kirche gehört: keine Bänke – man sitzt auf dem Boden -, keine Bilder oder Statuen, kein klar erkennbarer Altar. Dafür daß das Gebäude gerade mal vier Meter hoch ist, strahlt es eine überraschend warme Atmosphäre aus. Beruhigende Stille. Obwohl oft mehrere tausend Jugendliche in der Kirche sitzen, könnte man eine Stecknadel fallen hören, wäre nicht der Boden mit Teppich bedeckt.
Alles ist einfach in Taizé, auch das Frühstück. Es gibt zwei oder drei Scheiben Baguettes, Wasserkakao und ein Päckchen Butter. Nach dieser „Stärkung“ steht ein Bibelgespräch auf dem Programm. Zuerst führt einer der Brüder der Communauté in den Bibeltext des Tages ein, danach schließt sich eine Diskussion in Kleingruppen an. Junge Leute aus aller Herren Länder sitzen in diesen Gruppen zusammen, und so ergibt sich eine interessante Kommunikation. Meist läuft alles auf Englisch, vermischt mit Wörtern aus anderen Sprachen. Weil es oft schwerfällt, die richtigen Wörter zu finden, muß vieles umschrieben werden. Doch gerade das ist reizvoll.
Nach dem Mittagsgebet gibt es Mittagessen, das wie alle Mahlzeiten hier sehr gewöhnungsbedürftig ist: relativ kleine Portionen, als Besteck nur ein Löffel. Typisch auch, daß das Essen oft kalt ist, denn hier heißt es, sich auf das Nötigste zu beschränken. Das merkt der Gast sogar in den Baracken, Duschen und Toiletten. Unterschiedliche Arbeitsgruppen-Angebote füllen den Nachmittag aus.
Nach dem Abendessen bleibt noch etwas freie Zeit bis zum Abendgebet in der Kirche. Nach dem Gebet wird’s dann nochmal richtig gemütlich. Man trifft sich am Oyak, wo man zum Beispiel auch eine Pizza kaufen kann. Hier bilden sich schnell Grüppchen um diejenigen, die Gitarren mitgebracht haben, und manchmal singen mehrere Gruppen mit je 30 Jugendichen gegeneinander an.
Einen wichtigen Reiz machen auch die Gesänge in der Kirche aus. Sie sind fast jedem schon ein Begriff, ja mit „Taizé“ assoziiert man sofort bestimmte Klänge. Die Taizé-Gesänge bestehen immer aus lediglich einer Strophe, die leicht zu merken ist. Sie wird sehr oft – manchmal über hundertmal – wiederholt, während sich nur die durch das Mikrophon gesungene Oberstimme ändert. Auf unsere Frage, wieso das so sei, erklärte einer der Brüder: „Wenn man ein Lied so oft singt, schleift es sich ein; man muß sich nicht auf das Singen konzentrieren. Der Gesang hilft also dabei, mit dem Herzen zu beten.“ Die Frage, warum Taizé eigentlich so fasziniert, können selbst diejenigen, die schon mehrmals dort waren, nicht unbedingt mit einem Satz beantworten. Vielleicht sind es die Gesänge, vielleicht ist es die Art der Gebete, vielleicht liegt es auch an der internationalen Atmosphäre oder an der Offenheit der Jugendlichen untereinander. Es muß wohl einen „guten Geist von Taizé“ geben. Aber den spürt ihr halt nur, wenn ihr wirklich an Ort und Stelle seid.

„Jubläums-Taizegebet-10-Jahre“: 18. September 2016 um 19 Uhr mit Emmausgründer Karl Rottenschlager

10 Jahre Taizé-Gebet St. Valentin: hochpopulär unter Jugendlichen

„Am Sonntag, 18. September, 19 Uhr, feiert das Taizé-Gebet im Pfarrhof St. Valentin das 10-Jahr-Jubiläum. Dieses gilt bei der Jugend und Junggebliebenen im Mostviertel als sehr populär, immer wieder wurden auch prominente Impulsgeber wie etwa die Bischöfe Klaus Küng, Anton Leichtfried oder Ludwig Schwarz eingeladen.
Seit mittlerweile 10 Jahren gibt es in der Pfarre St. Valentin alle 2 Monate dieses Angebot. Am 10. September wird Katharina Brandstetter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von ihrem Bezug zu Taizé und ihrer Begeisterung darüber erzählen. Die Pastoralassistentin aus Steyr ist sehr innovativ und probiert gerne Neues aus. So reiste sie mit zu den Mega-Maturareisen (Summer Splash) in die Türkei, wo sie als als Seelsorgerin wirkte.
„Selbstverständlich gibt es nach dem Gebet ein kleines Fest, mit Geburtstagstorte für alle“, so die Initiatoren Michaela Lugmaier, Pfarrer Hans Zarl und Diakon Manuel Sattelberger. Sie betonen: „Wir freuen uns, dass das Taizé-Gebet mit seiner wunderbaren Atmosphäre und Spiritualität weiterhin so großartig angenommen wird.“ Viele niederösterreichische Jugendliche begeistert sein Wirken, die Taizé-Spiritualität und die charakteristischen Gesänge. Mehrere Gruppen aus Niederösterreich fahren im Sommer zu seiner Wirkungsstätte ins französischen Taizé, wo sie Tausende weitere junge Christen aus aller Welt treffen.
Fotos u. Text (Mag. Wolfgang Zarl – Referat für Kommunikation der Diözese St. Pölten): Taizé-Gebet in St. Valentin

Der 26. März 2017, wird wohl vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben. Warum? Weil wir einen ganz besonderen Menschen, im Rahmen des März-Taizegebetes kennen lernen durften, den Evangelischen Superintendenten von NÖ, Lars Müller-Marienburg! Im Luther-Gedenkjahr, war es uns ein Herzensanliegen, mit einem evangelischen Geistlichen unser Taizegebet zu feiern und ihn um die Predigt zu bitten. Lars Müller-Marienburg ist unserer Einladung gefolgt und er hat mit seiner sympathischen Art, unsere Herzen und Seelen berührt! Lieber Lars, ich darf ja zu dir „Du“ sagen: Danke für deine Da-Sein bei uns in St. Valentin und für deine bewegende Predigt über die Liebe zu Jesus!  

Ein „Danke!“ an meine Mitorganisatorin Michaela Lugmaier, unser Musik-Team Kathi, Andrea und Schmidi und an unser „Raum-Team“ Salli und Juliane! Danke an Herrn PGR Hanspeter Lechner und Mag. Wolfgang Zarl für die Fotos!

Taize-Gebet mit Bischof Schwarz1
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TaizegebetMitKüng

Wir freuen sehr, dass unser Taizegebet immer wieder einmal von Bischöfen und Äbten besucht wird! Es ist schön zu wissen, mit den Nachfolgern der Apostel zu beten und zu singen! Wir danken Bischof Klaus Küng (St. Pölten), Weihbischof Anton Leichtfried (St. Pölten), Bischof Ludwig Schwarz (Linz) und Abt Petrus Pilsinger (Stift Seitenstetten) besucht haben. Diesen Abende bleiben uns unvergesslich!

Nun einige „Foto-Eindrücke“ von unseren Taizegebeten in St. Valentin:

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